Schulberatung
Wir bieten den Schulen eine Zusammenarbeit in verschiedenen Formen an.
1. Beratend in allen Fragen die Sinti betreffen.
2. Vorträge für Schüler ab dem 15.ten Lebensjahr.
Beratung
Bei bestehenden Fragen zu Sinti, unserer Kultur und Verständnis bieten wir Schulen an, im Rahmen eines Gesprächs im Lehrerkollegium Auskunft zu geben.
Wir Sinti haben aus historischen Gründen zur Schule ein gespaltenes Verhältnis. Einerseits sind wir uns der Notwendikeit, eines erfolgreichem Schulabschluss absolut bewusst, andererseits wird bei Benachteiligungen von Sintikindern unser kollektives Gedächtnis aktiviert. Damit ist gemeint, dass die Elterngeneration der heutigen Schüler in den Schulen immer an den Rand gestellt waren. Setz dich nach hinten, male ein Bild. Lesen und schreiben lernst du sowieso nicht waren übliche Aussagen und Zurechtweisungen von Lehrenden in der Schule. Viele Eltern der " Nichtsinti " kamen in die Schule und wollten nicht das ihre Kinder mit Zigeunern an einem Tisch saßen oder mit ihnen spielten.
Auf dem Pausenhof wurden wir oftmals umstellt, und mit Zick-Zack-Zigeunerpack beschimpft.
Haben wir uns gewehrt, wurden wir dafür auch noch bestraft und als Agressiv bezeichnet. Diese Zeiten sind weitestgehend vorbei, die Erinnerung und die Angst, das unseren Kindern das gleiche erleben müssen, nicht.
Vergessen werden darf auch nicht, dass die Sintikulutur eine Erzähl-Kultur ist, in der die Geschichten von Generation zu Generation weiter gegeben werden. Das hat zweierlei zur Folge. 1. Unsere Geschichten sind schriftlich nicht festgehalten. Damit hatte früher Lesen und Schreiben im Alltag wenig Bedeutung. Ein weiterer Grund, warum die Geschichten erzählt und nicht niedergeschrieben worden ist, das dieses Wissen den Nazis geholfen hat, große Teile unserer Bevölkerung zu vernichten.